OB Neher und Ergenzingen
These:
Der OB mag Ergenzingen nicht

Argumente:
Innerhalb weniger Monate hat OB Neher zwei einstimmig gefasste Beschlüsse des Ortschaftsrats kategorisch abgelehnt, ohne vorher ein Gespräch mit dem Ortschaftsrat zu suchen! Die Gäubahn nach Stuttgart in der Zukunft durch Ergenzingen unterstützt er nicht.

1.     Bürgerbroschüre für Ergenzingen
Die Verwaltung in Ergenzingen gab bis 2002 in regelmäßigem Abstand die Broschüre „Kontakt in Ergenzingen„ mit Grußworten der damaligen OBs Löffler und Tappeser heraus, die wichtige Informationen über Vereine, Gewerbe, Bildung und vieles mehr enthielten.
Einstimmig beschloss der Ortschaftsrat 2021, mit dem erfahrenen Mediaprint-Verlag nun wieder eine Broschüre herauszugeben. Der Tipp kam von der Verwaltung in Bodelshausen, die seit Jahren die besten Erfahrungen mit dem Verlag machen. Die Glanzbroschüre ist kostenlos und finanziert sich durch Anzeigen der Gewerbetreibenden. Die Ausgabe war für Sommer 2022 geplant, die Themen von der Arbeitsgruppe bereits fertiggestellt.
Dann kam das NEIN aus Rottenburg: „Das ist nicht im Sinne der Stadtverwaltung.“    Punkt.
Rottenburg mache eine eigene Broschüre, die Stadtteile können Einleger dazu fertigen. Schön. Nur wann?
Die Verantwortliche ist im Mutterschutz, Eine Nachfolgerin?
Wir wurden bisher aus Rottenburg nicht informiert.


2.     Änderung der Richtlinien bei der Vergabe der Bauplätze im Oechsner
Einstimmig beschloss der Ergenzinger Ortschaftsrat, die Richtlinien für die Bauplätze im Baugebiet Oechsner ändern. -Siehe dazu den Artikel Bauplatzvergabe: Wozu Richtlinien , wenn sie nicht greifen?!
OB Neher sprach sich in der Gemeinderatsitzung im Mai 2022 vehement, verhöhnend und abfällig gegen den Ergenzinger Beschluss aus - und fast alle Gemeinderäte folgten ihm brav und lehnten den Antrag der Ergenzinger Ratsmitglieder ab mit Ausnahme der beiden Räte Volkmar Raidt und Emmanuel Peter!
Und der Gipfel war: ein Ratsmitglied gab später im Gespräch zu, dass der Antrag aus Ergenzingen gut sei, aber „Öffentlich gegen den OB stimmen??“ – so geht Rottenburger Demokratie…

3.     Der OB in Ergenzingen
Der Bundespräsident verlegte vor kurzem seinen Amtssitz für einige Tage nach Rottweil. Sein Projektwunsch von „Ortszeit Deutschland“ war, mit den Menschen „draußen“ ins Gespräch kommen, ihnen ein offenes Ohr leihen und ihre Sorgen und Nöte anhören.
Wann ist der OB mal in Ergenzingen?    Wenn es ums Geld geht!

Vor kurzem bei der Freigabe des Ammerwegs im Oechsner ( s.Foto) und beim Spatenstich fürs Pflegeheim – jetzt kann Rottenburg die Grundstücke verkaufen.
Wann war der OB einfach so einmal in Ergenzingen, um mit den Menschen „draußen“ ins Gespräch zu kommen, ihnen ein offenes Ohr zu leihen und ihre Sorgen und Nöte anzuhören?
Die Bewohner im größten Stadtteil mit dem größten Steuerbeitrag für Rottenburg hätten das verdient.

OB Neher bei der Eröffnung der Durchgangsstraße im Oechsner 2

4.    Die Zukunft der Gäubahn durch Ergenzingen
Der neue Stuttgarter Bahnhof soll 2025 in Betrieb gehen und nach jetziger Planung der Bahn ist damit das Ende der Gäubahn an den Stuttgarter Bahnhof besiegelt. Denn die Gäubahn soll über einen Tunnel an den Flughafen nach Stuttgart fahren, aber der Tunnel ist noch nicht einmal geplant. Das kann noch 10 Jahre oder länger dauern!! Da regt sich nun Widerstand sämtlicher Kommunen, die an der Gäubahn liegen: Die OBs von Singen, Rottweil, Tuttlingen und Villingen-Schwenningen, Horb am Neckar, Herrenberg und Böblingen haben sich zusammengeschlossen, um dagegen vorzugehen.
Und der OB von Rottenburg??? Immerhin ist Ergenzingen ja auch ein Teil von Rottenburg. In der Gemeinderatsitzung vom 05.07.22 fragte der Ergenzinger GR Reinhold Baur nach und bekam von OB Neher eine ausweichende Antwort.
Ein paar Tage später war in der Presse der wahre Grund zu lesen: der OB will mit anderen Unterzeichnern, dass die Gäubahn von Horb über Tübingen und Reutlingen nach Stuttgart geleitet wird!! Damit wäre Ergenzingen und das ganze Gäu abgehängt!!! Ein Bärendienst des OB für die Zugfahrenden in Ergenzingen.

5.    „Aber wir haben doch jetzt so schnell einen PUMPTRACK für die jungen Menschen bekommen“
Na und? Das ist eine kleine Investition in Anbetracht des geplanten Haushalts für die Kernstadt und wäre ohne das unermüdliche Engagement von Tobias Schäfer und seiner Projektgruppe Pumptrack sicher nicht so schnell umgesetzt worden.
 Diese beispielhafte Initiative konnte der OB nicht ablehnen, zumal es sich um ein Projekt für junge Menschen handelt, die in den letzten Jahren besonders viel unter der Pandemie zu leiden hatten.

Während in naher Zukunft in der Kernstadt mehr als 50 Mio. € investiert werden (Musikschule, vhs, Sporthalle, KiTa), werden viele nötige Investitionen in Ergenzingen, wie z.B. eine geschlossene Aussegnungshalle, wieder mal auf „spätere Jahre“ verschoben. Es fehle das Geld, so die Auskunft der Stadt.
Mehr Investition und Wertschätzung für Ergenzingen wäre angemessen.
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2024 sind nicht nur die nächsten Kommunalwahlen, auch der Rottenburger OB wird in 2 Jahren wieder neu gewählt.