Flugfeld westlich von Ergenzingen

 

Am 26.05.2020 hat die Verbandsversammlung des Regionalverbands Neckar-Alb die 5. Änderung des Regionalplans Neckar-Alb im Entwurf beschlossen.
Die Stadt Rottenburg und die Gemeinde Eutingen planen auf dem Gelände „Flugfeld“ ein interkommunales Gewerbegebiet auf ca. 60 Hektar Fläche.
Der Rottenburger Teil auf Gemarkung Baisingen beträgt (davon) 40,7 ha, auf Vorranggebiet für Grünflächen und Landwirtschaft.
Dieses Areal ist der bedeutendste Frischluftkorridor für Ergenzingen und würde bei einer Bebauung als Industrie- und Gewerbegebiet große Nachteile für Ergenzingen bringen:

 

  • Beeinträchtigungen der Frischluftzufuhr,
  • mehr Verkehr, verbunden mit Lärm und Luftverschmutzung,
  •  größere Überschwemmungsgefahr   und
  • drohendes Wasserdefizit denn die Flächenversiegelung lässt den Grundwasserspiegel sinken mit entsprechenden Folgen für unsere Quellen und Bachläufe
  • Wegfall von Naherholungsflächen und weniger Zugang zur freien Landschaft.

 

In der öffentlichen Sitzung des Ortschaftsrats am 15. Juli 2020 bezogen sich  2 Anfragen eines Mitglieds der BfE  auf die Änderung des Regionalplans:
1. Ist es möglich, dass der gesamte Ortschaftsrat hierzu eine gemeinsame Stellungnahme an den Regionalverband abgibt?
2. Welches Sicherheitskonzept hat die Stadt Rottenburg entwickelt, um die Frischluftzufuhr nach Ergenzingen zu gewährleisten?
zur Frage 1:
Die gemeinsame Stellungnahme des Ortschaftsrats  wurde am 26.08.2020 an den Regionalverband Neckar-Alb abgesandt.

 

Gemeinsame Stellungnahme des Ortschaftsrats Ergenzingen zur  5. Änderung des Regionalplans Neckar-Alb
zur Frage 2: die Antwort der Stadt steht noch aus

 

Industrie- und Gewerbegebiet am Flugfeld? - Nein, danke!!

 

20. Oktober 2020

Der interfraktionelle Antrag der Grünen, die Pläne des interkommunalen Gewerbegebiets auf dem Flugfeld bei Baisingen nicht weiter zu verfolgen, wurde in der Gemeinderatsitzung in Rottenburg  mit 18:12 Stimmen abgelehnt!

 

Leserbriefe von unseren BfE-Mitgliedern

 

Flugfeld-Thriller Teil 1

 Im Baisinger Ortschaftsrat am Freitag 16.04.2021

 Alle 7 BfE-Ortschaftsrätinnen und Ortschaftsräte waren bei der Online-Sitzung zugeschaltet!

 Um was geht es denn?

 Die Stadt Rottenburg will auf Baisinger Gemarkung im Westen von Ergenzingen ein 40,7 ha großes Gelände als Gewerbegebiet deklarieren. Damit dies möglich ist, verlangt nun der Regionalverband Neckar-Alb einen sogenannten „raumordnerischen Vertrag“. Der soll garantieren, dass das geplante Gewerbegebiet Flugfeld nur als gemeinsames interkommunales Gewerbegebiet mit Eutingen gebaut werden darf. Dieser Vertrag wurde dem Baisinger Ortschaftsrat vorgestellt.

 Der gesamte Ergenzinger Ortschaftsrat hatte sich bereits  2020 vehement gegen das Gewerbegebiet  ausgesprochen!
Frau Garthe vom Stadtplanungsamt stellt diesen Vertrag dem Baisinger Ortschaftsrat vor.

Sie wurde bei ihren Ausführungen von den beiden Ortschaftsrätinnen Frau Daub und Frau Dr. Brambilla mit Fragen, Argumenten und kritischen Anmerkungen ganz schön in die Ecke getrieben und wusste oft keine Antwort.
Toll, wie die beiden Rätinnen vorbereitet waren, recherchiert hatten und unglaubwürdige Aussagen der Stadt aufgedeckt und vorgebracht haben:

  •  ·         „Herr Weigel sprach von einer möglichen Besiedlung für die nächste Generation in 25 Jahren. Warum wird das Thema jetzt so hektisch angegangen?“
  •  ·         „Heute können nur 5 Baisinger Bürger*innen zuhören. Wir wollen bei diesem wichtigen Thema aber die Baisinger Bevölkerung mitnehmen. Warum der  große Zeitdruck?“·  
  •        „Warum wurde der Baisinger Ortsvorsteher Herr Küfer nicht früher informiert?"·  
  •        "Warum muss der Vertrag überhaupt gemacht werden? Lehnt der Regionalverband sonst das Flugfeld vielleicht ab?"

    Den meisten Fragen wich Frau Garthe aus. Sie spricht von „wir müssen das Thema versachlichen“ und „wir haben keine bösen, hinterhältigen Gedanken“.

 Das überzeugte jedoch überhaupt nicht !

Abschließend  kommentierte Frau Dr. Brambilla: „Da läuft was unterschwellig“ ,

 auf schwäbisch „des hat ein massives  Gschmäckle“.

 

Flugfeld-Thriller Teil 2

 Unfassbar, was sich gestern Abend (20.04.2021) im Gemeinderat Rottenburg abgespielt hat!!
Kann es sein, dass nur 7 Gemeinderäte gegen den Raumordnungsvertrag waren und somit gegen das Gewerbegebiet Flugfeld im Westen von Ergenzingen??!!

 

Nahezu alle anderen Gemeinderäte stimmten für das Gewerbegebiet. Sie wohnen weit weg davon. Sankt Florian lässt grüßen!
Selbst Landwirte  wie Alfons Heberle (FB) und Klaus Hartmann (FW) aus Oberndorf stimmten gegen den Erhalt der Landwirtschaftsflächen und für die Ansiedlung von Gewerbe und Industrie.
Und Reinhold Baur (CDU), der im Ergenzinger Ortschaftsrat die Stellungnahme der beiden Fraktionen gegen das Flugfeld mitverfasst hat, hat sich enthalten. Kein klares Votum gegen das Flugfeld. 

OB Neher hat sie alle eingeschüchtert: bei den Wortmeldungen der Flugfeld-Gegner im Gemeinderat sprach er von „taktischen Spielchen“ und stellte sie bloß. Je mehr sie sich zu Wort meldeten, um so „bockiger“ wurde er (Zitat eines GR-Mitglieds).

 Alles nur bloßer Schein:
Anfänglich sprach die Stadt von einem möglichen Gewerbegebiet für die  nächste Generation, so in 25 Jahren. Aber warum dann jetzt die Hektik, den Raumordnungsvertrag so schnell zu beschließen??

 NEIN: die Stadt will das neue Gewerbegebiet JETZT!!
Ein Trauerspiel der Bürgertäuschung.

 Ergenzingen und wir, die hier wohnen, sind die Leidtragenden.
Jetzt schon umschlossen von 5 Straßen wollen w
ir in Ergenzingen  kein zusätzliches Gewerbegebiet im Westen!!

 Wir befürchten nicht nur Beeinträchtigungen der Frischluftzufuhr für den Ergenzingen, sondern auch deutlich erhöhte Belastungen durch noch mehr Verkehr, verbunden mit Lärm und Luftverschmutzung. Die großflächige Versiegelung im Westen verschärft zudem die bestehende Regenwasserproblematik in Ergenzingen und zu einer erhöhten Überschwemmungsgefahr für den Ort führen.

 

 

Am 18. Mai 2021 hat sich der Regionalverband Neckar Alb mit großer Mehrheit FÜR ein interkommunales Gewerbegebiet FLUGFELD entschieden.

Presseartikel Neckar Alb: Regionalverband macht den Weg frei