Wie sicher ist Rad fahren in Ergenzingen? 


Auch im Bereich Mobilität und Verkehr hat es durch die Corona-Pandemie Veränderungen gegeben. Der Fahrrad- und der Fußverkehr nahmen zu und das private Auto wurde zum infektionsgeschützten Raum zu Lasten der Bus- und Bahnangebote. Plötzlich war die Gesundheit bedeutsam für die Wahl des Verkehrsmittels, nicht der Klimaschutz, nicht die Zeit, nicht der Preis…
Durch den verstärkten Radverkehr wurden jedoch Mängel und Sicherheitsaspekte augenfälliger und im Gemeinderat wartete man ungeduldig auf die Ergebnisse des Mobilitätskonzepts für den Radverkehr, welches bereits im Juni 2018 beauftragt wurde. Im November 2020 konnte der Gemeinderat die Umsetzung des Konzeptes  für eine bessere und sicherere Radinfrastruktur beschließen. Die einzelnen Maßnahmen in der Kernstadt und in allen Teilorten sollen nun priorisiert und unter Berücksichtigung der Haushaltslage in den nächsten acht bis zehn Jahren umgesetzt werden. Ziel ist es, den Radverkehrsanteil insgesamt zu erhöhen, das Radverkehrsnetz weiter auszubauen, den Radverkehr mit den Maßnahmen zu verbessern und vor allem die Radmobilität von Kindern und Jugendlichen zu steigern.
Auch in Ergenzingen wurden Mängel und Probleme innerorts und außerorts erfasst und mit geringer, mittlerer oder hoher Dringlichkeit priorisiert. Es geht um Neu- oder Umbau für Radwege, Schutzstreifen, Randmarkierungen für bessere Sicht, neuen Belag, klare Beschilderung oder das Radparken.

Das 350-seitige Mobilitätskonzept für den Radverkehr mit 171 vorgeschlagenen Maßnahmen und die Pläne für die Gesamtstadt finden Sie auf der Homepage der Stadt Rottenburg.

Beispielhaft möchte ich einige Vorschläge für  Ergenzingen aufzählen:

  •      An mehreren Stellen innerorts könnte die Markierung von Schutzstreifen erfolgen (Gosbertstraße / Auberlinstraße ).
  •      Furten an Einmündungen z.B. beim Nettomarkt oder an der Aral-Tankstelle in der Gosbertstraße könnten rot eingefärbt werden. 
  •       Randmarkierungen auf „Radhauptwegen“ außerorts fehlen.
  •      Für die Gefahrenstrecke Eutinger Straße bis Auberlinstraße wird Tempo 30km/h empfohlen (im Moment umgesetzt).
  •      Für den Radverkehr zur Gemeinschaftsschule, zur Sporthalle, zum Sportgelände, zum Wohngebiet Ost und Höllsteig fehlt eine sichere Unterführung. Eine Möglichkeit wäre eine Verbindung von Enzianweg und Kloster-Lorsch-Weg durch eine neue Unterführung. Kostenschätzung 1.600 000,- €.
  • Auch ein weiterer Durchstich oder die Verbreiterung der bestehenden Unterführung an der Gosbertstraße wäre denkbar. Doch auch hier wird die Maßnahme als zu teuer eingestuft, obwohl wir eine Tunnellösung dringend für notwendig halten.
  •      Problem Ortsausgang Ergenzingen, Richtung Bondorf bis Rastbereich => Radverkehrsinfrastruktur fehlt.
  •      Gewerbegebiet / Mercedesstraße=> Radverkehrsinfrastruktur fehlt.
  •      Ortsausgang, Autobahnbrücke, Richtung Liebfrauenhöhe, schmaler Weg (westlich) => Belag erneuern.
  •      Vor und nach der Autobahnbrücke Richtung Eckenweiler, Weg (östlich) verbreitern, ausbauen. Der Weg ist für Fußgänger und Radverkehr untermaßig.
  •      Überdachungen an den Fahrradabstellanlagen fehlen am Bahnhof, an den Schulen, an der Sporthalle, am Sportplatz.

Sicher fallen Ihnen hier noch weitere notwendige Maßnahmen ein!
Wir wollen uns im Alltag und in der Freizeit häufiger und sicherer mit dem Fahrrad bewegen und unsere Kinder und Jugendlichen sollten angstfrei und selbstständig das Fahrrad im Ort nutzen können. Deshalb werden wir im Ortschaftsrat darauf achten, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen des Mobilitätskonzepts nach und nach umgesetzt werden und Aktionen und Projekte fördern, die Kinder und Jugendliche fit machen mit dem Rad.