Gewerbe in Ergenzingen – aktueller Stand

     

    In der Sitzung vom 14.10.2020 brachte die BfE den Antrag an die Stadtverwaltung zum Thema Aktueller Sachstand Gewerbegebiete in Ergenzingen ein. Die letzte Information dazu lag vier Jahre zurück. Wir hatten 10 Fragen schriftlich formuliert, die Herr Lanio, Wirtschaftsförderer der Stadt, in der November-Sitzung im Ortschaftsrat ausführlich und sehr detailliert beantwortete.
    Hier einige Auszüge:
    Ergenzingen-Ost

    Welche Flächen stehen für neue Gewerbeansiedlungen aktuell noch zur Verfügung?

    Ein Grundstück mit ca. 4.838 m² in der Nobelstraße, der Rest der noch freien Flächen sind Optionsflächen verschiedener Firmen, d.h. Flächen, welche die vorhandenen Firmen zur eventuellen Erweiterung bereits vorreserviert haben.


    Höllsteig
    Wie ist der aktuelle Stand der     Erweiterung des Gewerbegebiets Höllsteig?
    Im September 2014 hatte der Ortschaftsrat einer Erweiterung des Höllsteigs um 3,1 ha zugestimmt.

    Der Auslegungsbeschluss ist für 2021 vorgesehen, danach erfolgt die Erschließungsplanung. Es gibt derzeit keine städtischen Gewerbe-grundstücke mehr. Es liegen mehrere Anfragen von Interessenten vor.



    Wie viele unbefristete Arbeitsplätze (in Vollzeit und Teilzeit) bietet     Ergenzingen?

    In der Gesamtstadt sind 3.499 Gewerbebetriebe, davon 345 in Ergenzingen.

    In Ergenzingen gibt es etwa 2.200 Arbeitsplätze, aufgeteilt in

    Ergenzingen-Ost: 1.500 Arbeitsplätze, Höllsteig: 400 Arbeitsplätze, weitere: 300 Arbeitsplätze 

     

    Wie berechnet sich die Gewerbesteuer von Betrieben in den beiden Gewerbegebieten, die ihren Hauptsitz NICHT in Ergenzingen haben?
     In Ergenzingen-Ost gibt es etliche Unternehmen, deren Hauptsitz in anderen Gemeinden liegt. Wir wollten wissen, welcher Anteil der Gewerbesteuer  dann nach Rottenburg fließt. Dazu legte uns Herr Lanio eine interessante Berechnung vor:
     3 Faktoren spielen eine Rolle: der zu versteuernde Gewinn des Unternehmens – der Gewerbesteuermessbetrag (legt das Finanzamt fest) – der Hebesatz (legt die Stadt Rottenburg fest).
    Beispiel:

    Ein Unternehmen erzielt den zu versteuernden Gewinn: 100.000 Euro

    Gewerbesteuermessbetrag: 100.000 Euro x 0,035 = 3.500 Euro

    Gewerbesteuer: 3.500 Euro x 3,50 (Hebesatz Rottenburg) =
    12.250 Euro Gewerbesteuer an die Stadt


    Sind nur 50% der Arbeitsplätze in Ergenzingen und weitere 50% außerhalb der Stadt Rottenburg,
    dann wird der Gewerbesteuermessbetrag (im Bsp. 3.500 €) prozentual aufgeteilt
    und Rottenburg bekäme dann

    : 1.750 Euro x 3,50 (Hebesatz Rottenburg) = 6.125 Euro Gewerbesteuer.

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    Bei der Ansiedlung eines Unternehmens ist es wichtig für die Stadt Rottenburg, dass sich das gesamte Unternehmen ansiedelt und somit der gesamte Betrag der Gewerbesteuern an die Stadt fließt.

     

    Seit es die Fraktion BfE im Ortschaftsrat gibt (seit 1995), hat sie immer wieder die Anfrage an die Stadt gestellt, wie hoch der Gewerbesteueranteil ist, den Ergenzingen der Stadt liefert. Dies ließe sich nicht aus dem Gesamtbetrag des Gewerbesteueraufkommens berechnen – so die jeweilige Antwort.

    Zu Beginn der 2000er Jahre, hatte der ehemalige Fraktionssprecher Lothar Gugel in einem Leserbrief eine Berechnung vorgelegt, nach der Ergenzingen mehr als 50% der gesamten Gewerbesteuern liefert. Dies wurde von der Stadt damals nicht dementiert.