Willkommen in Ergenzingen                      

Wir wollen eine offene Gemeinde sein, alle sind willkommen, in den letzten Jahren waren das besonders Geflüchtete aus Syrien und Afghanistan und jetzt aus der Ukraine.
Wie schaffen wir es sofortige Hilfe zu leisten und auch eine längerfristige Betreuung zu bieten?
Aus diesem Grund wurde der Freundeskreis Asyl 2015 gegründet. In dieser Zeit haben wir die Menschen aus Syrien begrüßt, wir haben nach Kleidung geschaut, dringend benötigte Einrichtungsgegenstände wurden besorgt und den Kindern haben wir Spielzeug und Schulsachen gebracht. Bei vielen Begegnungen wurde unsere Lebensweise erklärt und vieles diskutiert. So entstanden auch Freundschaften, die für die Geflüchteten sehr wertvoll sind und auch uns aufzeigen, wie wir manches besser machen können.  Es musste viel improvisiert werden, jedoch nach anfänglichen Schwierigkeiten sind jetzt viele dieser Familien gut integriert, die Kinder gehen in unsere Schulen und auch die Erwachsenen kommen inzwischen in dem für sie völlig neuen Land und der neuen Kultur meist gut zurecht.
Seit dem Ankommen der ukrainischen Geflüchteten müssen die alltäglichen Sachen auch wieder besorgt werden. Wir haben es jetzt einfacher, die Willkommenskultur ist aus verschiedenen Gründen anders als 2015, mehr Organisationen und Privatleute machen mit und alle profitieren von einem noch größeren Netzwerk.

Viele ukrainische Geflüchtete wurden in privaten Wohnungen aufgenommen und die Gastgeber kümmern sich dann auch um die Probleme, die sich ergeben. In der alten Raiffeisenbank konnte eine Kleiderkammer eingerichtet werden, die sehr gerne besucht wird. Dort können Kleidung, Schuhe, Geschirr Spielzeug und Schulsachen ausgesucht werden. Immer zwei ehrenamtliche Helfer sind dort, geöffnet ist freitags von 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr.
Zusammen mit einer ehrenamtlichen Dolmetscherin aus Ergenzingen betreue ich eine ukrainische Familie in unserem Ort. Die größte Herausforderung ist das Ausfüllen von Formularen. Es gibt einige dieser Formulare auf Ukrainisch, aber es ist schon alles sehr kompliziert und wir müssen öfters auf dem Rathaus nachfragen, beim Landratsamt oder Jobcenter anrufen. Die Anforderungen an die Ehrenamtlichen werden immer spezieller. Nach anfänglichen Schwierigkeiten sind auch unsere Schulen hier am Ort gut eingerichtet und die Kinder können in die Grundschule oder Gemeinschaftsschule gehen. Gut, dass wir unsere Übersetzerin haben, sie ist auch hier besonders hilfreich.
Die Geflüchteten sind sehr dankbar für die Hilfe und sie versuchen, Vieles selbst zu erledigen und benutzen ganz selbstverständlich unsere öffentlichen Verkehrsmittel, was ja selbst für uns manchmal eine große Herausforderung ist.
In Ergenzingen leben viele Geflüchtete aus allen möglichen Ländern, ein sehr großer Teil ist auf der Liebfrauenhöhe untergebracht, was auch manchmal schwierig ist, da die Busverbindungen besser sein könnten.
Zum Schluss möchte ich darum bitten, dass wir diese Menschen mit Respekt und Würde behandeln und immer unsere Hilfe anbieten, denn eines ist klar, alle mussten ihre Heimat verlassen und sind hier in einem fremden Land.