Langwierige Maßnahmen

Die Bahn muss dringend die Eisenbahnbrücke von 1910 ersetzen. Dazu wird die Gosbertstraße von April 2023 bis August 2024 für den Verkehr gesperrt. Die anstehende Umleitung bedeutet für alle extremen Zeitverlust und deutlich höhere Spritkosten. Die Bahn weigerte sich, im Zuge dieser Maßnahme, eine Tunnelverbreiterung für den Rad-und Fußverkehr zu finanzieren. Die gefährliche Engstelle wird also bleiben. Im Gespräch war deshalb schon vor Jahren, eine zusätzliche Tunnelröhre für Fußgänger und Radfahrer zu bauen. Der kalkulierte Betrag (damals ca. 3Mio) war der Stadt jedoch zu hoch. Für die Kernstadt wurde bereits ein Radweg- und Fußgängerkonzept entwickelt. Nach der Brückenerneuerung muss diese auch in Ergenzingen umgesetzt werden.

Am Bahnhof geht‘s weiter
Die aktuelle Planung für das vordere Bahnhofsareal sieht eine mit Büschen eingesäumte Terrasse vor, um den Nutzern einen ungestörten Aufenthalt im Freien zu bieten. Ebenso sind mehr als 30 überdachte Fahrradplätze vorgesehen. Was jedoch fehlt, sind abschließbare Boxen für hochpreisige Räder. Im Rahmen der aktuellen Debatte um klimafreundliche Mobilität muss Bahnfahrern die Möglichkeit geboten werden, teure Fahrräder diebstahlsicher abzustellen. Der Antrag der BfE, Haushaltsmittel zur Aufstellung von abschließbaren Fahrradboxen am Bahnhof bereitzustellen, liegt der Verwaltung vor und wird in der nächsten Sitzung vorgestellt.

Oh lähmende deutsche Bürokratie
Die Notwendigkeit von Tempo 30 z.B. in der Auberlinstraße ist schon lange bekannt. Die Ergenzinger Verwaltung ließ im Frühjahr deshalb Tempo-30-Schilder anbringen. Einige mussten jedoch wieder entfernt werden, da die verkehrsrechtliche Anordnung fehlte. Also zurück zum Ordnungsamt. Dann zum Regierungspräsidium, von dem nun endlich die Genehmigung kam. Danach wieder zum Ordnungsamt, das den Auftrag an die Bauhofleitung erteilte. Jetzt fehlen die Schilder mit der Aufschrift „Lärmschutz“. Aus Tagen werden wieder Wochen. Mit der Aussage der Umsetzung in 2023 liegen wir wohl nicht mehr falsch.