Was ist anders?  - 

Zum ersten Mal eine hauptamtliche Ortsvorsteherin in Ergenzingen
Seit 1999 darf ich an der kommunalpolitischen Arbeit in der Fraktion BfE im Ortschaftsrat mitwirken. In den vergangenen 21 Jahren habe ich drei Ortsvorsteher*innen und zwei Verwaltungsstellen-leiter*innen kennengelernt. -
Damals, im Wahlkampf 1999, verstand ich als politische Anfängerin die Forderung nach einem hauptamtlichen Ortsvor-steher für Ergenzingen noch nicht ganz. Was soll da schon der Unterschied sein?...
Seit 1. März 2020 ist aufgrund unseres Antrags Frau Quintana Leiva hauptamtliche Ortsvor-steherin in Ergenzingen.


Was ist jetzt anders geworden?

Informationen

Die hauptamtliche OV gehört keiner Fraktion an, sie ist neutral.
Zum ersten Mal, seit ich Ortschaftsrätin bin, treffen sich regelmäßig die Vorsitzenden der Fraktionen mit der Ortsvorsteherin zu Besprechungen.
Gemeinsam werden Probleme erörtert, bekommen beide Fraktionen Informationen direkt und gleichzeitig aus erster Hand, besprechen wir wichtige Fragen und diskutieren über Aufgaben-verteilungen. Diesen „Jour fixe“ hat Frau Quintana eingerichtet, damit bestimmte Themen im Ortschaftsrat zügiger besprochen werden oder evtl. auftretende Probleme bereits im Vorfeld der Sitzung gelöst werden können. Außerdem werden alle OR per Mail ständig von ihr auf dem Laufenden gehalten. Für unsere Fraktion sind diese Neuerungen ein Segen, haben wir doch jetzt den Eindruck, dass keine Fraktion an informativem Wissen hintenansteht.
In den vergangenen Wahl-perioden waren alle Ortsvorsteher von der Fraktion CDU bzw. CDU/UB und seine Stellvertreter ab 2004 ebenfalls CDU/UB. Die Ortsvorsteher waren nur bei den Sitzungen ihrer eigenen Fraktion anwesend. Ein Angebot des OV, auch unsere Fraktionssitzungen zu besuchen, hat es nicht gegeben. Der Eindruck eines ständigen Informationsdefizits war die Folge.

 

Ganztags verfügbar


Eines unserer Hauptargumente für eine hauptamtliche Leitung in Ergenzingen war, dass die qualifizierte Verwaltungsfachkraft ganztägig im Rathaus anwesend sein muss – wie eben ein Bürgermeister in einer selbstständigen Gemeinde. Wenn OV Frau Quintana vom Alltag auf dem Rathaus berichtet

  • häufig pausenlose Telefongespräche,
  • Besprechungen mit den Mitarbeiterinnen, mit Institutionen, mit der Verwaltung in Rottenburg und den Ergenzinger Bürger*Innen,
  • Verwaltungsarbeit im Rathaus,
  • Sondertermine,
  • ständige Präsenz in Problemgebieten ( Oechsner II) oder in Problemzeiten ( Corona!)

dann wird klar, dass Ergenzingen nicht mehr im Nebenberuf verwaltet werden kann. Mit dem neuen Baugebiet Oechsner II und den bedeutenden Gewerbegebieten werden die Aufgaben in Zukunft noch vielfältiger und deutlich steigen.
 
Augenhöhe  


In Wahlkampf-Gesprächen 2019 mit Bürger*Innen, die gegen einen hauptamtlichen OV waren, hörte man immer wieder sorgenvoll dasselbe Argument „die Person kommt von außen, sie kennt uns nicht, versteht uns nicht, ist nicht eine von uns“.
Ja, Frau Quintana ist nicht aus Ergenzingen und sie kennt uns - noch – nicht. Aber sie begegnet Bürgerinnen und Bürgern auf gleicher Augenhöhe, hört genau zu, ist höflich und zuvor-kommend, denkt strukturiert mit – und packt an:
„Denken Sie mal, als ich mit ihr das Problem besprochen hatte, griff sie sofort zum Telefon und rief an – noch während ich in ihrem Büro war! Sie sagte nicht, ich kümmere mich drum, auch nicht, dass sie die Sache prüft – sie hat sofort reagiert. Das fand ich toll“(eine Ergenzinger Bürgerin).