Almosen für den Goldesel

 

(Eine Kolumne zum Haushalt frei nach den Gebrüdern Grimm)

 

Es war einmal ein Dorfschulze, der hatte 17 Kinder. Jedem seiner Kinder übergab er ein kleines Reich mit unterschiedlicher Zahl an Wichteln. Der größte und älteste seiner Söhne musste täglich schwer arbeiten, um die ganze Familie zu ernähren. Sie nannten ihn heimlich „Goldesel“, weil er ihnen allen Reichtum bescherte. Einmal im Jahr war die Zeit gekommen, wo der Vater von jedem seiner Kinder die Wünsche für deren Reich, aufgelistet nach Priorität, einforderte. Für einen Teil dieser Wünsche schnürt er 17 kleine Bündelchen mit Goldmünzen und verteilte jedem seiner Kinder eins davon.

 

Von den über 2,73 Mio Goldmünzen, die der Vater dem hart arbeitenden Ältesten packt, werden sogleich Ausgaben für Gewerbe- und Baugebiete, die systemrelevanten Ausgaben für Feuerwehrbedarf und zehn weitere Punkte, die nicht auf des Sohnes Wunschliste standen, einbehalten. So blieben gerade mal 384 058 Goldmünzen, die dieser für den Erhalt seiner lebenswerten Siedlung einzusetzen hat.

 

Dies sind 85,35 Goldmünzen pro Wichtelkopf / pro Jahr.

 

Mit diesen Almosen war es dem Größten UNMÖGLICH, marode Straßen zu sanieren, öffentliche Gebäude zu erhalten, den Lebensraum der Wichtel zu gestalten und neue Projekte zu verwirklichen.

 

Der Vater jedoch lebte in Saus und Braus, baute sich einen großen Palast mit vielen Untertanen, erweiterte seine Büchersammlung und ließ sein Reich im Glanz von Lichtern und Blüten erstrahlen. Den Goldesel zwang er, immer neue Aufgaben zu übernehmen, um diese und weitere seiner Projekte zu verwirklichen.

 

Eines Tages, als Goldesel wieder müde von der Arbeit in sein Bettchen fiel, schenkten ihm seine Wichtel einen „Knüppel aus dem Sack“.

 

Jetzt wusste er… die Zeit ist gekommen, sich vom Vater zu lösen.